Eine Message von unserem Sustainability Director

Transparenz hängt von soliden Daten ab; in den Jahren 2023 und 2024 haben wir in eine cloudbasierte Lösung investiert, die sich mit unseren Betriebssystemen verbindet und ein überprüfbares, sicheres Repository für Nachhaltigkeitsdaten schafft. Das bedeutet, dass jetzt Verbrauchsdaten auf Betriebsebene zusammen mit dem begleitenden CO2-Fußabdruck gespeichert werden.

Da die Unternehmensverantwortung für die Lieferkette in vielen unserer Märkte gesetzlich verankert wird, glauben wir, dass die Transparenz, die unsere Systeme ermöglichen, wichtig sein wird. Auf diese Weise können wir unseren Kunden zeigen, dass wir die Risiken innerhalb unseres Betriebs und unserer Lieferkette kennen und verstehen und dass wir über wirksame Mechanismen zur Risikominimierung verfügen.

In diesem Bericht wollen wir zeigen, dass wir uns auf die wichtigen Themen konzentriert haben – und weiterhin konzentrieren –, die die größten Auswirkungen haben, aber auch auf Themen, bei denen wir sinnvolle positive Veränderungen erreichen können. Zu diesen Themen gehören die Lebensmittelverschwendung, Tropical Race 4 (TR4) und CO2-Emissionen.

Wir haben auch unsere langfristige Berichterstattung zu Themen wie Löhne, sichere Arbeitsbedingungen, Beschwerdemechanismen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln fortgesetzt.

Peter Stedman

Sustainability Director

„Wir befinden uns in einer intensiven Zeit, in der unsere kollektiven Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Systeme und das Klima unseres Planeten haben. Wir müssen die Veränderungen, die wir vornehmen, sorgfältig abwägen und dürfen nicht versuchen, Prozesse, deren Entwicklung Generationen gedauert hat, zu stark zu vereinfachen.“

Peter Stedman

Sustainability Director

Eine Message von unserem Präsidenten

Spannungszustände scheinen heutzutage in globalen Lieferketten die neue Norm zu sein. In unserem letzten Nachhaltigkeitsbericht habe ich meine persönlichen Erfahrungen mit den Auswirkungen von zwei extremen Wetterereignissen – es geht um die Hurrikans Eta und Iota, die beide durch den Klimawandel verursacht wurden – und deren Auswirkungen auf mein Heimatland Honduras ausführlich beschrieben. Wir sind im Herzen Landwirte und die Verwüstung tausender Hektar Land war für mich persönlich und unser gesamtes Team sehr erschütternd.

Zwei Jahre später sind die Herausforderungen andere, aber die Unsicherheit bleibt hoch. Konflikte breiten sich in mehr Regionen der Welt aus und mehrere Länder in Lateinamerika, die für die Bananenproduktion entscheidend sind, haben soziale Unruhen erlebt. Gleichzeitig wurde bestätigt, dass sich der TR4, ein bodenbewohnender Pilz, für den Cavendish-Bananen sehr anfällig sind, auf drei Länder in Lateinamerika ausgebreitet hat. Der TR4 ist erst nach 12 bis 24 Monaten im Boden nachweisbar, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ausbreitung weiter fortgeschritten ist, als uns derzeit bekannt ist.

Die Herausforderungen sind alle im Kontext des Wettlaufs gegen den Klimawandel zu sehen. Wir haben immer weniger Zeit für sinnvolle Änderungen an unseren globalen Produktions- und Verbrauchsmodellen, wenn wir den globalen Temperaturanstieg innerhalb von 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau halten und dessen schlimmste Auswirkungen vermeiden wollen.

Carlos López Flores

Präsident

Der Klimawandel und die Notwendigkeit, ihn zu bekämpfen, verursachen reale Kosten. Im Jahr 2021 haben wir berichtet, dass die durchschnittlichen Niederschläge in den Gebieten unserer Geschäftstätigkeit zwischen 2000 und 2020 um 16 % zurückgegangen sind. Dies führt zu erhöhten Kosten für die Bewässerung sowie für deren Einführung in Gebieten, die zuvor zu 100 % mit Regen versorgt wurden. Die Investitionen, die zur Förderung der Bodengesundheit und der biologischen Vielfalt erforderlich sind, nehmen ebenfalls zu, da wir versuchen, die Kohlenstoffemissionen von anorganischen stickstoffhaltigen Düngemitteln zu reduzieren. Parallel dazu ist dies der Trend, mit dem alle landwirtschaftlichen Betriebe konfrontiert sind – Landwirtschaft ist harte Arbeit und da die Realeinkommen in Lateinamerika weiter steigen, wirken sich die Arbeitskosten aufgrund der geringeren Zahl von Menschen, die in diesem Sektor arbeiten möchten, und der allgemeinen Lohninflation erheblich auf die Kosten aus.

In diesem Bericht beschäftigen wir uns mit der Stärke unserer Geschäftstätigkeit bezüglich der Minderung einiger dieser kurzfristigen Herausforderungen und außerdem mit den Investitionen, die wir tätigen, um die langfristigen Herausforderungen anzugehen. Dazu zählen die positiven Maßnahmen, die wir zur Dekarbonisierung unserer Produktion und zum Erhalt der Biodiversität ergreifen, sowie die Initiativen zur Förderung von Bananen im Rahmen einer kohlenstoffarmen, pflanzenbasierten Ernährung.

Weiterhin werden wir insbesondere die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter und Gemeinden priorisieren. Sie sind das Herzstück unserer Geschäftstätigkeit und ihr Erfolg ist auch unser Erfolg.

„Wenn es nur wenigen vorbehalten bleibt, nachhaltige Entscheidungen treffen zu können, dann werden unsere Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels scheitern.”

Carlos López Flores

Präsident

Über diesen Bericht

Seit 70 von 150 Jahren Unternehmensgeschichte stehen die Blauen Sticker, die zu einer Ikone unserer Marke geworden sind, für hochwertiges Obst und Freude und erlauben uns, unsere Nachhaltigkeitsgeschichte zu erzählen. In diesem Bericht werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des legendären Blauen Chiquita-Stickers, um unsere Ziele, Erfolge, Herausforderungen und zukünftigen Ambitionen zu teilen und unsere Fortschritte in den zwei Jahren zu dokumentieren.

Seit 2015, als Chiquita einen neuen Eigentümer bekam und sich einer Transformation unterzog, ist die Organisation unserer Nachhaltigkeitsbemühungen konsistent geblieben. Dieser Moment zog einen Schlussstrich unter viele der Praktiken, die 1899 mit der United Fruit Company begannen. Auf deren lange Geschichte konnte man nicht immer stolz sein. Wir können die Vergangenheit nicht ändern – nur daraus lernen.

Chiquitas neue Führung, Governance und Handlungen haben mit vergangenen Zeiten nichts zu tun. Wir konzentrieren uns auf die Zukunft und achten darauf, dass unser Handeln für die beste Arbeit steht, die wir mit unserem heutigen Wissen leisten können.

Und um zu beweisen, dass wir unser Bestes tun, braucht es Transparenz. In Anerkennung dessen teilen wir in diesem Bericht unsere Erfolge der letzten zwei Jahre, aber auch die Arbeit, die wir noch zu tun haben. Auch bei uns gibt es Abfall, Unfälle, Arbeitskonflikte und Versorgungsengpässe. Gleichzeitig zahlen wir allen unseren Mitarbeitern existenzsichernde Löhne, investieren mehrere Millionen Dollar in die Erforschung von Bananenkrankheiten, die wiederum zur Ernährungssicherheit in Bananenanbaugebieten beiträgt, und spenden jedes Jahr mehrere Millionen Bananen an die Wohltätigkeitsorganisation Feeding America. Alles in allem glauben wir, dass wir einen gemeinsamen Wert für alle unsere Stakeholder schaffen und gleichzeitig gesunde, erschwingliche Bananen für Verbraucher auf der ganzen Welt liefern. Wir haben diesen Bericht um unsere drei zentralen strategischen Säulen strukturiert: The Farmer’s Code, Being a Good Neighbor und For the Greater Good.

Wenn wir etwas behaupten, tun wir dies nur mit unabhängiger Verifizierung. Wenn du mehr über etwas in diesem Bericht erfahren möchtest, kannst du uns gerne unter sustainability@chiquita.com kontaktieren.

Die Herstellung dieses Berichts in ausgedruckter Form verursacht 450 g Kohlenstoffemissionen (vorausgesetzt, dass du ihn nach dem Lesen recycelst). Dies wurde in unserer Kohlenstoffinventur für 2024 einbezogen. Er besteht zu 90 % aus recyceltem Material und alle verwendeten Tinten sind auf Wasserbasis und biologisch abbaubar. Der Bericht ist bei einer gewöhnlichen Verwertung des Altpapiers vollständig recycelbar.

Partnerschaft mit Feeding America

Wir arbeiten unter anderem daran, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen und unsere lokalen Gemeinden zu unterstützen, indem wir mit Organisationen wie Feeding America, der größten Hilfsorganisation der Vereinigten Staaten für Hungerbekämpfung, zusammenarbeiten.

Jedes Jahr spendet Chiquita rund 5,5 Millionen Bananen an Feeding America und unterstützt Menschen, die nahrhaftes Essen benötigen.

„Feeding America^® setzt sich für ein Amerika ein, in dem niemand hungern muss. Durch unsere Teilnahme an einem landesweiten Netzwerk aus Tafeln, nationalen Tafelverbänden, Lebensmittelausgaben und Essensprogrammen unterstützen wir mehrere zehn Millionen Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, damit sie die Lebensmittel und Ressourcen erhalten, die sie für ihr Wohlergehen benötigen.

Außerdem investieren wir in innovative Lösungen, um den gleichberechtigten Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln zu verbessern, setzen uns für Rechtsvorschriften ein, die die Ernährungssicherheit verbessern, und arbeiten daran, Faktoren wie Gesundheit, Lebenshaltungskosten und Beschäftigung anzugehen, die sich auf die Ernährungssicherheit auswirken.

Seit 2019 hat unsere Partnerschaft mit Chiquita dazu geführt, dass 5.500 Tonnen Bananen an das Tafel-Netzwerk von Feeding America gespendet wurden, um Menschen, die Hunger leiden, mit frischen und nahrhaften Lebensmitteln zu versorgen. Wir sind für die Unterstützung von Chiquita bei der ganzjährigen Hungerbekämpfung sehr dankbar.“

Mike Piotrowski

Senior Director, Regional Supply Chain Team (Zentral)

Eine internationale Anstrengung durch Yelloway

Yelloway ist eine strategische, langfristige Kooperation mit unseren Partnern zur Erforschung von Bananen, die sowohl gegen pathogene Krankheiten als auch gegen Umweltbedrohungen resistent sind.

Die Organisation wurde 2020 in den Niederlanden als Joint Venture zwischen Chiquita, KeyGene und MusaRadix gegründet, arbeitet mit Wageningen University & Research und konzentriert sich auf den TR4-Pilz und Black Sigatoka, eine weitere Krankheit der Bananenpflanzen.

Der Ansatz von Yelloway konzentrierte sich zunächst auf Black Sigatoka und TR4 – die aktuell und zukünftig bedeutendsten Inhibitoren einer effizienten, nachhaltigen Bananenproduktion – und verbindet moderne Bioinformatik und klassische Pflanzenzüchtung. Es ist ein Ansatz, der auf drei Kernprinzipien basiert:

Genetische Vielfalt: Yelloway verfügt über eine eigene Sammlung von mehr als 150 Bananensorten.

Detailliertes Verständnis: Die Partnerschaft bringt Gruppen zusammen, die ein Verständnis für Pflanzenbiologie und -genetik sowie für das Pflanzensystem als Ganzes haben.

Genetische Hilfsmittel: Das Team hat genetische Hilfsmittel entwickelt und setzt diese richtig ein, wodurch sich dieses Programm von ähnlichen Forschungsprojekten abhebt.

Im Jahr 2023 erreichte die Partnerschaft einen wichtigen Meilenstein: Yelloway One (YW1). YW1 ist die erste einer neuen Generation von gentechnikfreien, vollständig klassisch gezüchteten Bananensorten und die erste, die TR4- und Black-Sigatoka-Krankheitsresistenz kombiniert. Es war die Arbeit eines Teams von Wissenschaftlern unter der Leitung von Dr. Fernando García-Bastidas und dank des innovativen Ansatzes von Yelloway dauerte die Entwicklung nur drei Jahre. Wenn man sich nur auf die klassische Zucht verlassen hätte, hätte es um ein Vielfaches länger gedauert.

Unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen verstehen

Wir sind uns bewusst, dass unsere Scope-2*-Emissionen seit 2019 zwar zurückgegangen, unsere Scope-1-Emissionen jedoch gestiegen sind. Wie in diesem Bericht erörtert, priorisieren wir die Erforschung und Erprobung unserer Bemühungen, die Scope-1-Emissionen unserer Farmen zu reduzieren, bis 2027. Die direkte Kontrolle an dieser Stelle bedeutet nämlich, dass in diesem Bereich unsere Chancen, etwas zu bewirken, am größten sind. In unserem Bericht 2021–2022 findest du eine Aufschlüsselung der Treibhausgasemissionen (THG) in unserer Wertschöpfungskette.

*Scope-2-Emissionen sind standortbezogen. Standortbezogene Scope-2-Emissionen sind Emissionen, die auf der Grundlage der durchschnittlichen Emissionsintensität eines lokalen Stromnetzes berechnet werden.

Direkte Scope-1- und 2-Treibhausgasemissionen (tCO₂e)